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Diskette

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Ein Datenträger, Massenspeicher

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Disketten sind eine der einfachsten Formen austauschbarer Datenträger, die gelesen und beliebig oft gelöscht und erneut beschrieben werden können.

Sie existieren seit der Entwicklung des PCs schon weitaus länger als Festplatten, die seinerzeit für den PC-Markt zu gross und vom Preis her unerschwinglich waren.

Im Laufe der Zeit haben sich das Format der Disketten und die gespeicherte Datenmenge drastisch verändert:

Anfänglich gabs die biegsame 8-Zoll-Diskette, die für verschiedene Systeme diverser Hersteller auch unterschiedliche menge an Daten aufnehmen konnte. Gegen Ende ihrer Verbreitung gab es Kapazitäten im Bereich von etwa 2 MByte (unformatiert), was formatiert etwa 1,2 MByte ergeben konnte.

In den frühen 1980er Jahren hielt dann die 5,25-Zoll-Diskette Einzug, in der gleichen Form, jedoch entsprechend verkleinert. Sie konnte auf die nutzbare Oberfläche bezogen eine wesentlich grössere Datenmenge aufnehmen, einerseits dank verbessertem Material und anderseits neigt sie beim Lauf dank kleinerem Durchmesser weniger zum Flattern, wodurch sich die Lese-/Schreibepräzision markant verbesserte. Auch hier gab es verschiedene Kapazitäten verschiedener Hersteller, die idr. nicht untereinander kompatibel waren.

In der Anfangszeit gab es sowohl einseitig, wie auch beideseitig beschreibbare Disketten. Die beideseitig beschreibbaren waren zunächst für einseitige Laufwerke konzipiert, verfügten über zwei unabhängige Oberflächen, für deren Nutzen die Diskette aus dem Laufwerk rausgenommen und gewendet werden musste.

Der effektive, sichtbare Unterschied zwischen ein- und doppelseitigen Disketten lag in Aussparungen im Gehäuse, die an den doppelseitigen doppelt, symmetrisch angebracht waren. Die eigentliche Scheibe war die gleiche, beideseitig magnetisch beschichtet. Der preisliche Unterschied ergab sich neben primär den Marketinggründen ua. aus etwas niederigeren Herstellungskosten der einseitigen, da die inaktive Schicht entweder gar nicht getestet wurde oder aber eine der seiten bestand die Anforderungen des strengen Tests nicht. Praktische Versuche haben jedoch ergeben, dass im Normalfall nach nachträglichem Ausschneiden der entsprechenden Aussparungen am Gehäuse auch die einseitigen problemlos doppelseitig verwendet werden konnten; für eine solche Funktionalität übernahmen die Hersteller allerdings keine Garantie. Da jedoch der Preis der Disketten im Handel zu jener Zeit noch verhältnismässig hoch war (umgerechnet Grössenordnung von 30 € pro eine Zehnerpackung) und der Preisunterschied zwischen ein- und doppelseitigen Disketten gravierend war, war das für manuell begabte Benützer eine Möglichkeit, ihre Kosten für die Datenträger deutlich zu senken.

Mit der Zeit kamen dann Laufwerke auf, die die Handhabung beider Seiten vereint hatten.

Mit der Ausbreitung des IBM-PC wenige Jahre danach wurden Disketten mit einer formatierten Kapazität von 360 KByte (DD = Double Density, doppelte Aufzeichnungsdichte) das Mass der Dinge. Es war allerdings nur etwa die Hälfte, was manche Konkurrenten mit der gleichen Technologie auf den Markt gebracht hatten. Durch seine Übermacht auf dem Markt und liberale Lizenzpolitik konnte IBM diesen Standard durchsetzen, der dann Kompatibilität unter den meisten Herstellern gewährleistete und trotz deutlichem Rückgang der Bedeutung der Diskette mit der Zeit, gilt er bis heute (2013). Mit dem AT kam dann die Erweiterung der Kapazität auf 1,2 MByte, die allerdings Disketten mit einer entsprechend verbesserten Aufzeichnugsoberfläche erfordert (HD = High Density, hohe Aufzeichnungsdichte).

Die kleine 3,5-Zoll-Diskette wurde dank dieser Verkleinerung, einem Gehäuse aus hartem Plastik und der Abdeckung der Lese-Schreibeöffnung ausserhalb eines Laufwerks deutlich robuster und dementsprechend einfacher handzuhaben. Sie war mit der Ursprungskapazität von 720 KByte (DD) eine bedeutende Weiterentwicklung aus dem Hause IBM. Schon bald erfolgte auch hier die Kapazitätssteigerung als HD auf quasi 1,44 MByte (genau genommen 1'440 KByte).

Es gab auch 2.88-Disketten (2'880 KByte), die eine gewisse Verbreitung besonders bei IBM-Rechnern erlangt hatten (sowohl Desktop, wie auch Notebook). Diese Disketten benötigen - zumindest laut offizielle Spezifikationen - neben einem entsprechenden Laufwerk (mit der Zahl 2.88 markiert) erneut eine andere Aufzeichnungsoberfläche; die höhere Dichte wird dadurch erreicht, dass die Magnetisierung auf weniger Fläche mehr in die Materialtiefe erfolgt. Es gelang jedoch nicht, diese Disketten mit einer ausreichenden Ausbeute zu produzieren, die auf Dauer konkurrenzfähige Preise ermöglichen würde, so wurde die Weiterentwicklung und Herstellung dieser vielversprechenden Variante vorzeitig eingestellt. Es liegen jedoch unverbindliche Benützerberichte vor, dass auch hier in solchen Laufwerken entweder nach deren Anpassung oder Anpassung des Diskettengehäuses die gewöhnlichen HD-Disketten idr. als 2.88 verwendet werden können.

Die Produktion der übrigen Disketten lief beim traditionellen Hauptmarktträger Sony im Jahr 2010 definitiv aus.

Später kamen mehrere Alternaviten zur herkömmlichen Diskette: die ZIP-Disk ist mit 100 bzw. 250 MB das beliebteste Medium, ist aber nicht zu den alten 3,5 Zoll Disketten kompatibel. Eine ähnliche, jedoch nicht ZIP-kompatible alternative heisst iOmega.

Nicht so die MO-SuperDisk von Fuji und Sony: sie ist abwärtskompatibel, bietet aber "nur" 120 MB Platz und eine entsprechend hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit. Auch die konventionellen Disketten liefen in diesen Laufwerken etwa doppelt so schnell als sonst; neben beschränkter Kapazität ist allgemein die niedrige Geschwindigkeit der wichtigste Schwachpunkt der Disketten. Während die MO-SuperDisk in Europa nur wenig Beachtung fand, war sie im asiatischen Raum bemerkenswert gut vertreten. Die entsprechenden Laufwerke waren idr. nicht wie sonst üblich für den IDE-Anschluss ausgelegt, sondern für SCSI.

Obwohl es keine Diskette ist, muss man die CD-ROM als einen der grössten Konkurrenten betrachten, denn durch CD-Writer können diese beschreiben werden und bieten 650 MB Platz.

Macintosh-Computer haben mit 800 KByte und 1,4 MByte etwas andere Formate, so da Disketten nicht ohne spezielle Programme ausgetauscht werden können.

Bei Disketten berührt der Schreib-/Lese-Kopf die Oberfläche der rotierenden Magnetscheibe, so dass sie verhältnismässig anfällig gegen Verschmutzung sind.

Zum Schutz vor versehentlichem Datenlöschen bieten Disketten einen Schreibschutz, der bei 8- und 5,25-Zoll-Disketten durch das Verdecken einer Gehäuseaussparung mit einem mitgelieferten lichtundurchlässigen Klebestreifen, bei 3,5-Zoll-Disketten über einen kleinen Schieber am Gehäuse realisiert wird.

Bei den gängigen Betriebssystemen ist die bezeichnung der Laufwerke A: und B: für Disketten vorgesehen.

Obschon heute die Diskette praktisch keine Bedeutung mehr als Massenspeicher zur Datenverarbeitung, -distribution und -lagerung hat, wird nicht mehr hergestellt (es darf jedoch noch von einer riesigen Menge deren in den Lagern und im Umlauf ausgegangen werden), kann sie bisher mit Vorteil als einfach zu handhabendes Datenübertragungsmedium mit hoher Datenschutzsicherheit für kleinere Datenmengen eingesetzt werden, insofern die Zeit nicht drängt und auf beiden Seiten entsprechende Laufwerke vorhanden sind.
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