Internet Explorer
Internet Explorer
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Der
Internet Explorer (Abkürzung:
IE oder
MSIE) ist ein Webbrowser (Internetzugriffsprogramm) von Microsoft für dasBetriebssystem Microsoft Windows, dessen Bestandteil er seitWindows 95b (SR2) ist. Für einige Zeit gab es auchVersionen für Unix-Derivate wie Solaris und AIX, die mittlerweile nicht mehr unterstütztwerden. Im Jahr 2004 wurde auerdem die Weiterentwicklung für das System Mac OSeingestellt. Die aktuellste Version ist nur für Windows XP mit dem Service Pack 2 erhältlich.
Der Internet Explorer ist mit einem Marktanteil von etwa 77 Prozent (Stand: 5/2005, Quelle: webhits.de ) dermeistgenutzte Browser im World Wide Web. Nach der Verdrängung desNetscape Navigators im so genannten Browserkrieg ist der Internet Explorer heute der Browser mit dem grötenMarktanteil. Von verschiedenen Statistiken wird allerdings festgestellt, dass dieser Anteil kontinuierlich sinkt, alleineFirefox eroberte mittlerweile 8% Markteinteil zurück. Auf manchenpopulären Webseiten, die sich vor allem an IT-Expertenrichten, liegt der IE sogar nur noch bei 32,1% (siehe Weblinks).
UrsprungDer Internet Explorer wurde, ähnlich wie der NetscapeNavigator, aus dem NCSA Mosaic weiterentwickelt, einem Browser der erstenGeneration, der ursprünglich am National Centerfor Supercomputing Applications programmiert wurde. Microsoft entwickelte die erste Version im Jahr 1995, aufbauend auf einemProdukt der Firma Spyglass. Im Rahmeneiner Vereinbarung wurden Spyglass eine quartalsmäige Gebühr sowie ein Prozent an den Einnahmen versprochen. Da Microsoft denBrowser kostenfrei vertreibt und somit keine direkten Einnahmen macht, zahlte das Unternehmen lediglich das versprochene Minimum.1997 drohte Spyglass mit einer vertraglichen Prüfung, was Microsoft mit einer Zahlung von 8 Millionen US-Dollar beglich (siehedazu: Microsoft and Spyglass kiss and make up,englisch ).
Ab Version 4.0 des Internet Explorers wurde er tiefer in das Betriebssystem integriert, und der
Active Desktop wurdeeingeführt. Dieser ermöglicht die automatisch aktualisierte Darstellung von Internetseiten wie Wetterkarten, Aktienkursen undjeder anderen Seite auf der Arbeitsoberfläche des Computers (Desktop). Die Version4.0 des IE ist ab Windows 95c bereits integriert, bei älteren Windows 95-Versionen lässt sie sich nachinstallieren.
SicherheitDer Internet Explorer wird durch seine groe Benutzerschaft mit zahlreichen Medienobjekten im Internet auf Fehler geprüft.Dabei hat ihm die Ausnutzung von Sicherheitslücken den Ruf eines der unsichersten unter den verbreiteten Browsern eingebracht.Diese Sicherheitslücken haben es in der Vergangenheit wiederholt ermöglicht, unter anderem durch entsprechend formatierteHTML-Seiten den Browser zum Absturz zu bringen, persönliche Daten des Benutzers auszulesen,die Einstellungen zu manipulieren (so genanntes Entführen, engl.
hijacking) oder ungefragt Programme auszuführen. Durch das
Service Pack 2 für
Windows XP wurdenallerdings viele Sicherheitslücken geschlossen.
Microsoft bemüht sich, die verbleibenden Sicherheitslücken zu schlieen, jedoch behaupten einige Benutzer, dass zwischen demBekanntwerden einer Lücke und deren Behebung zu viel Zeit vergehe und dass trotz der automatisch herunterladbarenFehlerkorrekturen (Patches) zu viele Sicherheitslecksverbleiben. Microsoft begründet diese Wartezeiten mit einer gründlichen Testphase, damit die nderungen nicht zu weiteren Fehlernführen. Bei manchen Sicherheitslücken kann diese Begründung aber nicht ganz korrekt sein, da einige der nicht behobenen Lückenschon seit Jahren bekannt sind.
Die meisten Sicherheitslücken des IEs werden auch durch unbekümmertes Verhalten der Anwender begünstigt. So ist es für vieleWindows-Anwender selbstverständlich, im Alltag ein so genanntes Administratoren-Profil (mit privilegiertenZugriffsrechten, s. a. Root) zu nutzen. Dies ermöglicht im Falle eines Angriffesweitaus gröere Kontrolle über den Computer, als es ein normales Benutzerprofil erlauben würde. Prinzipiell ist dies keineBesonderheit von Windows, da andere Systeme auch solche Konten haben. Aber da der alltägliche Gebrauch von privilegiertenProfilen unter anderen Betriebssystemen selten ist, werden Windows-basierte Systeme häufiger Opfer solcher Angriffe. Auerdemerachten es einige Anwender für nicht nötig, eine Firewall und/oder einAntiVirus-Programm zu verwenden.
Die offengelegten Programmierschnittstellen (APIs) des IE erlauben es anderen Programmierern, bei ihrerSoftware-Entwicklung auf Microsofts Browsertechnik aufzusetzen. Zahlreiche Programme machen davon bereits Gebrauch, weshalb dieVor- und Nachteile des IE dann auch für diese Anwendungen gelten. Beispielhaft hierfür sind die E-Mail-Programme Microsoft Outlook und Outlook Express von Microsoft. Sie verwenden zur Darstellung vonHTML-formatierten E-Mails dieselben Softwarekomponenten, dieder Internet Explorer für HTML-Dokumente benutzt. Deshalb reicht es oft, Benutzern dieser Programme eine E-Mail zu senden, um Sicherheitslücken auszunutzen. Es gibt aber auch andere Browser, die diese Techniknutzen, z.B.
AOL Explorer oder Netscape", der ab Version8 das Umschalten zwischen der Gecko- und derIE-Engine erlaubt.
Aufgrund dieser zahlreichen Probleme empfehlen Sicherheitsexperten wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik die Verwendungalternativer Browser. Diese Browser haben auchSicherheitslücken, jedoch nicht so viele, weil sich viele Hacker auf den IE konzentriert haben. Benutzer, die dem
InternetExplorer treu bleiben möchten, können die Sicherheit durch regelmäiges Installieren von aktualisierten Versionen undexternen Programmen wie Antivirenprogrammen oder eigens für den
Internet Explorer entwickelten Hilfsprogrammen erhöhen. Schutzprogramme wie Personal-Firewalls schützen dagegen nicht ausreichend vor den meisten Sicherheitslücken des IE(s. a. Link unten). Die meisten Sicherheitslücken treten bei so genannten
aktiven Inhalten (Skripte oder ActiveX-Steuerelemente) auf. Es ist beim IE, aber auch bei anderen Browsern anzuraten, diesezu deaktivieren oder in ihrer Funktion einzuschränken. Manche Webseiten werden dann aber unter Umständen falsch dargestellt, weilihre Autoren sich darauf verlassen, dass Benutzer den IE nicht umkonfiguriert haben.
Einige der Fehler im IE werden auf Webseiten wie fabrice-pascal.de , mikronauten oder heise.de demonstriert. Dort kann man auch überprüfen, ob der eigene Browser von bekannten Sicherheitslücken betroffen ist.
Technische Fehlinterpretationen und umstrittene ZusatztechnikenDa der Internet Explorer lange Zeit nicht mehr in den Techniken der Web-Standards aktualisiert wurde, interpretiert er leiderviele dieser Standards (u.a. CSS 2.0, Document Object Model, PNG) nicht. Allerdings ist zu sagen, dass der IE der erste Browser war, der CSS 1.0 vollständig unterstützt hat. Da Microsoft wieder aufdie Entwicklung des IE setzt, hat Microsoft angekündigt, dass der nächste Internet Explorer (Version 7) eine bessereUnterstützung für Web-Standards zu bieten wird. Zudem unterstützt der Internet Explorer Pseudo-CSS-Eigenschaften wie z. B.Effektfilter oder farbige Bildlaufleisten, die nicht vom World Wide Web Consortium (W3C) standardisiert worden sind. Mit JScript und VBScript hat Microsoft ähnlich proprietäre,nicht-standardisierte Techniken entwickelt, die im Gegensatz zu JavaScript/DOM nur vom Internet Explorer interpretiert werden. Da sie imGegensatz zu JavaScript umfassenden Zugriff auf Dateisystemobjekte und andere kritische Komponenten gewähren, werden sie alspotenziell unsicher angesehen.
Des Weiteren verhält sich der IE gegenüber fehlerhaftem HTML auergewöhnlich gutmütig und steht daher im Ruf, ?schlampiges?HTML-Markup zu fördern.
Auch mit dem
Service Pack 2 unter
Windows XP unterstützt die aktuelle Version vom Internet Explorer nicht vonHaus aus den Aufruf von Umlautdomains. Mit Hilfe einer Browser-Erweiterung(?Add-On?) eines Fremdanbieters unterstützt der Browser auch dies (Erweiterung für den Internet Explorer i-Nav ) ohne Probleme.
Kritik an der Verknüpfung mit WindowsDer Internet Explorer ist während des Kartellrechtsprozesses gegen Microsoft durch seineenge Einbindung in das Betriebssystem Windows in das Blickfeld der Medien gekommen. Durch diese Bündelung habe Microsoft seinen stärkstenKonkurrenten und früheren Marktführer Netscape aus dem Markt gedrängt. Bei der auergerichtlichen Einigung musste Microsoftsich verpflichten, den Anwendern eine freie Wahl des Web-Browsers und anderen tief in Windows integrierten Anwendungen zugewähren. Dies ist in Form eines Auswahldialoges in neueren Versionen von Windows geschehen (in
Windows XP ab
ServicePack 1).
Weiterentwicklung des Internet Explorers (Version 7)Im Herbst 2001, kurz nach der Veröffentlichung der Version 6 und damit nach dem erfolgreichen Ende des Browserkriegs gegenNetscape, wurde das Entwicklerteam um den Internet Explorer in Microsoft aufgelöst ([1] ). Nur noch einpaar Mitarbeiter waren nach dieser Auflösung geblieben, die sich allerdings nur noch um vorhandene Sicherheitslücken kümmerten.Am 9. September 2002 wurde schlielich das
Service Pack 1 für den
Internet Explorer 6 veröffentlicht. Mit dieserletzten groen Aktualisierung schloss Microsoft die Arbeiten am Internet Explorer zuerst einmal vollständig ab. Wie Microsoftdanach auf seiner Webseite berichtete Beitrag , sollte diese Versionauch die letzte sein, die in einer selbstständigen Installation verfügbar war. Der Browser sollte nur noch als Teil desBetriebssystems in neueren Versionen weiterentwickelt werden (z.B. in Windows Longhorn).
Mitte Februar 2005 lie Microsoft-Gründer Bill Gates auf der RSA Conference jedoch verlauten, dass es nun doch eineselbständige Version 7 des Internet Explorer geben wird ([2] ). Diese soll deutlich vor Longhorn erscheinen und ab Sommer 2005 als Betaversion verfügbar sein. Die Kehrtwende wird vielerorts alsReaktion Microsofts auf den fallenden Martkanteil des Internet Explorer gewertet: Durch den Aufstieg des Alternativ-BrowsersMozilla Firefox hatte der Microsoft Browser seinen Marktanteilinnerhalb weniger Monate auf etwa 80% eingebüt. Die Version 7 wird auch für alle nach Windows XP erschienen Windows-Versionenverfügbar sein. In Windows Longhorn wird sie schon vorhanden sein und noch sicherer werden, weil sie dort in der geschütztenUmgebung laufen wird.
Für die Zeit bis zum Erscheinen der Version 7 verwies Microsoft vor dieser Meldung auf die Möglichkeit, den IE mitBrowser-Zusätzen aufzuwerten, für die im IE (unter Windows XP mit
Service Pack 2) eine Verwaltung entwickelt worden war.Für das Herunterladen aller verfügbaren Zusätze hat Microsoft eigens eine Web-Plattform abgestellt. Dabei handelt es sichüberwiegend um Software von Fremdherstellern. Entgegen Microsofts uerungen in der Vergangenheit gibt es auch ein Add-On(Browser-Aufsatz) von einem Fremdhersteller, der den IE um "Tabbed Browsing" erweitert.
Die Entwickler des Internet-Explorer-Teams bei Microsoft baten in ihren Weblogs die Nutzer um Kommentare und Wünsche. Derzeitsieht es danach aus, dass eine bessere Unterstützung für CSS und PNG gewünscht sei. Ferner sollen die Sicherheit und RSS-Nachrichten unterstützt werden. Derzeitsieht es jedoch nicht so aus, als würden bei der CSS2-Darstellung wesentliche Fortschritte erzielt ([3] ).
Am 11. Mai 2005 wurden erste Screenshots ([4] ) von Version 7.0 veröffentlicht, die möglicherweiseecht sind. Bestätigt ist mittlerweile die Informationen, dass der Internet Explorer 7 Tabbed Browsing (mehrere Seiten innerhalbeines Fensters, siehe Multiple DocumentInterface und Registerkarte) unterstützen wird.
Mit der "MSN Toolbar" spendiert Microsoft die Tabbed Browsing Funktion dem Internet Explorer ab Version 5.01.
Die erste Beta-Version des IE 7 soll noch im Sommer dieses Jahres erscheinen. Danach wird es mindestens noch eine weitere Betageben, bevor die endgültige Version herauskommt, die jedoch noch vor Erscheinen von Windows Longhorn veröffentlicht werdensoll.
Die Entwicklung des
Internet Explorers für den AppleMacintosh wurde 2004, kurz nachdem Apple einen eigenen Browser namens Safari veröffentlicht hatte, eingestellt. Microsoft wird keine neueVersionen hierfür entwickeln und nur noch für eine beschränkte Zeit Fehler in alten Versionen korrigieren.
GeschichteBisher wurden die folgenden Versionen veröffentlicht bzw. angekündigt.
Microsoft Windows:
- Version 1.0 (Final) ? August 1995
- Version 2.0 (Final) ? November 1995
- Version 3.0 (Final) ? August 1996
- Version 4.0 (Final) ? Oktober 1997
- Version 5.0 (Final) ? März 1999
- Version 5.5 (Final) ? Juli 2000
- Version 6.0 (Final) ? Oktober 2001
- Version 6.0 (SP1) - 9. September 2002
- Version 6.0 (SP2) ? August 2004, unter anderem mit einem Pop-Up-Blocker, womit Microsoft in dieser Hinsicht mit Mozilla und Opera gleichzieht, die diesen schon seit 2002 implementiert haben. Diese Version ist allerdings ausschlielich im Service Pack 2 für Windows XP enthalten.
- Version 7.0 (Beta 1) - voraussichtlich im Sommer 2005
- Version 7.0 (Beta 2)
- Version 7.0 (Final) - bis spätestens Ende 2006
Macintosh:
- Version 4.5
- Version 5.0
- Version 5.2 (Mac OS X)
Die Entwicklung des Internet Explorer für den Macintosh wurde inzwischen eingestellt.
Alte Versionen können unter browsers.evolt.org heruntergeladen werden. Dort findet man auch noch den Mosaic.
AlternativenAls Alternative zum IE bietet sich z.B. das quelloffene Produkt Mozilla Suite an,das als Programmsammlung neben dem Browser ein E-Mail-Programm, einChat-Programm für IRC-Netzwerke und einWeb-Entwicklungswerkzeug namens
Composer mitbringt. Eine weitere Alternative ist der Mozilla Firefox, der sich seit Erscheinen der Version 1.0 groer Beliebtheit erfreut. Der Netscape Navigator baut ab Version 8 wahlweise auf den Firefox oder denIE auf. Der aus Norwegen stammende Browser Opera ist kostenlos erhältlich, blendetallerdings als sogenanntes Adware innerhalb eines Programmfensters Werbung ein. Diekostenpflichtige Version dieses Browsers ist werbefrei.
Siehe auch: Liste von Webbrowsern ? Browserkrieg