Hauptprozessor
Zentrale Recheneinheit in einem Computer.
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Der Hauptprozessor, abgekürzt auch als
CPU (Central Processing Unit) bezeichnet, ist das Herzstück eines jeden Computers. Er wird auf dem
Mainboard montiert, entweder in einen
Sockel oder in einen
Slot gesteckt. Weiters muss ein Lüfter darauf montiert sein, da die
CPU sich bei Gebrauch stark erwärmt.
Ein Prozessor ist ein System von
Transistoren (im Prinzip elektrischen Schaltern), das das Rechnen im Binärsystem ermöglicht.
Der Prozessor kann jedoch mehr als nur mit Binärzahlen rechnen, die meisten Zeit verbringt er mit der Abarbeitung von
Befehlen. Solche
Befehle ergeben für den Benutzer meist erst im größeren Zusammenhang "Sinn", da der Prozessor mit den einzelnen
Befehlen nur kleine Teilaufgaben, wie etwa das Verschieben von Daten im Speicher abhängig von einer Bedingung (zum Beispiel, dass ein Speicher einen bestimmten Wert hat).
Zusätzlich zu den "Alltags-Aufgaben" muss der Prozessor auch unvorhergesehene Ereignisse bearbeiten. Diese werden mittels
Interrupts ("Unterbrechungen") an den Prozessor gesandt, woraufhin er seine Arbeit unterbricht und das Ereignis bearbeitet, in dem die aktuellen Werte in den
Stack geschrieben bzw. kopiert werden, dann zu einer gespeicherten Befehlsfolge gesprungen wird, die für die Abwicklung eines solchen Ereignisses bestimmt ist. Wenn diese Befehlssequenz abgearbeitet ist, kopiert der Prozessor die Daten wieder an die ursprünglichen Positionen und setzt seine vorherige Arbeit fort.
Hat der Prozessor nichts zu tun, verbringt er die Zeit in sogenannten Wait-Zyklen, die weniger Strom verbrauchen und den Prozessor weniger stark erhitzen lassen.
Die Hitze kommt vor allem deswegen zustande, weil Prozessoren auf geringe Abmessungen optimiert sind:
- die Leitungen sind äußerst kurz, dadurch geht weniger Zeit durch "langsame" Strom-Ausbreitung verloren (diese findet mit nahezu Lichtgeschwindigkeit statt (ca. 0,7c), kann aber nicht bis ins unendliche gesteigert werden).
- auf kurzen Strecken geht weniger Energie verloren, wodurch das Energie-Niveau im Prozessor überall nahezu gleich ist.
- starke Erhitzung durch nahe aneinanderliegende Leitungen. Da durch den materialbedingten Widerstand Strom in Wärme-Energie umgesetzt wird, verstärkt sich der Effekt dadurch.
Lange Zeit setze der marktführende Chip-Gigant Intel auf
Sockel-Prozessoren (z.B. Pentium oder
Pentium MMX im Socket 7, der
Pentium Pro im Socket 8). Der Prozessor hat hier nahezu quadratische Ausmaße und wird flach auf das
Mainboard aufgelegt. An der Unterseite befinden sich viele Pins (im Prinzip Leitungsaus- und -eingänge), die genau in die auf dem
Mainboard vorhandenen Öffnungen passen.
Für kurze Zeit stieg man auf
Slot-Prozessoren (z.B.
Pentium II und
Pentium III im
Slot 1, Xeon im
Slot 2) um, die - ähnlich wie z.B.
PCI-Karten - in einen dünnen Schacht gesteckt wurden. Davon erhoffte man sich bessere Prozessoreigenschaften und mehr Platz, zum Beispiel für
Second Level Cache, der sich ab diesem Zeitpunkt auf dem Prozessor (vormals auf dem
Mainboard) befand.
Nachdem sich herausstellte, dass der
Sockel einige Vorteile mit sich brachte (unter anderem auch wirtschaftliche: Ein
Sockel-Prozessor verursacht weniger Transport-Kosten) und bessere Fertigungs-Methoden zur Verfügung standen (engere Anordnung von
Transistoren, im Bereich von 0,16 µm) stieg man wieder auf den
Sockel um, der daraufhin die Bezeichnung Socket 370 trug.
Auch die Konkurrenz, allen voran
AMD mit dem
K6-2,
K6-3 und vor allem dem
Athlon, ging mit der
Sockel-/Slot-Politik einher, nun sind auch diese Prozessoren wieder auf Sockets beheimatet.
Lange Zeit war die
Taktfrequenz das Um und Auf im Prozessorgeschäft, jedoch ist nun eine gewisse Grenze überschritten, da für normale Büro-
Anwendungen kaum 1,7 GHz eines
Pentium 4 gebraucht werden. Abgesehen davon schlägt der
Athlon mit 1,3 GHz den Intel-Konkurrenten trotz 400
MHz mehr
Taktfrequenz dennoch in fast allen Bereichen in Punkto Geschwindigkeit.